Schiitische Muslime und Bahais werden in Ägypten systematisch unterdrückt. Häufig werden sie als Ungläubige dargestellt. Der Siegeszug der Islamisten bei den Wahlen macht kaum Hoffnung auf Besserung.
Spricht man von religiösen Minderheiten in Ägypten, denkt man zuerst an die Christen. Doch es gibt noch andere, weitaus verwundbarere Religionsgruppen. Man hört wenig über sie. Sie meiden die Öffentlichkeit, um nicht Ziel von Angriffen sunnitischer Fundamentalisten oder der Staatsmacht zu werden.
Eine dieser Gruppen sind die schiitischen Muslime, die im mehrheitlich sunnitischen Ägypten schweren Diskriminierungen ausgesetzt sind. Mohamed Ghonem ist einer der wenigen schiitischen Aktivisten, die in die Öffentlichkeit gehen, um die ihnen zugefügte Ungerechtigkeit anzuprangern. Ghonem spricht laut und entschlossen, als er vom Fall des Lehrers Mohamed Asfour berichtet.
Asfour wurde im Juli zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil er in einer Moschee nach schiitischen Riten gebetet und schiitische religiöse Positionen vertreten hatte. Er benutzte Weiterlesen